Regulative

Musiktherapie

Die Regulative Musiktherapie (RMT) ist ein Wahrnehmungsweg

in sehr klarer Form, wie wir ihn ähnlich im Zen finden.

Ende der 60er Jahre in der DDR entstanden,

formulierte die RMT bereits in den 70er Jahren,

was seit geraumer Zeit unter dem Stichwort

"Achtsamkeitsbasierte Therapien"

einen festen Platz in der Psychotherapie gefunden hat.

Zentrale Referenztheorie ist die Paradoxe Intention nach V. Frankl.

Desweiteren spielen die Wahrnehmungshaltung

des Zen-Buddhismus´ und Erkenntnisse der Wahrnehmungspsychologie

(Reflexion, Adaption, Ausblenden ua) eine Rolle.


Die RMT verbindet ein tiefenpsychologisches Ziel

 - die Psychogeneseeinsicht

mit dem Trainieren eines bestimmten Verhaltens

 - Wahrnehmen um des Wahrnehmens Willen.


In der Therapie geht es immer darum, wahrzunehmen, was ist

- ohne das Wahrgenommene zu bewerten oder zu verändern.


Indem Wahrnehmungen

nicht mehr bewertet,

sondern nur angeschaut werden,

schafft sich der beobachtenden Mensch

eine zeitliche Lücke,

die es ihm letztlich ermöglicht,

sein Reagieren auf die jeweilige Wahrnehmung zu erkennen.


Im Weiteren werden

innere Verhaltens- und

Reaktionsmuster deutlich.


Schmerz, Angst, Zwangsgedanken

oder andere Beschwerden und Krankheitsbilder

wandeln sich vom isolierten Symptom hin zu einer Fülle

differenzierter, aufeinander folgender oder

auch ineinander verwobener Wahrnehmungen

der verschiedenen Seinsebenen.


Die hinter den Symptomen liegenden und

meist abgewehrten Erfahrungen/Themen

dürfen und können auftauchen -

und werden letztlich auf diese Weise integriert.


Während des Trainings läuft Musik aus dem Europäischen Kulturkreis zwischen Wiener Klassik und zeitgenössischer E-Musik.


Musik ist Teil der realen,

aktuellen Umgebung und wird

als weitere, gleichberechtigte Wahrnehmungebene verstanden.


Zudem ist Musik immer auch strukturierte Zeit und trägt den Übenden, wie an einem sichernden Geländer durch seine auftauchenden Gedanken, Gefühle und Körperwahrnehmungen.



Ob in der Dyade oder in der Gruppe trainiert,

die RMT hat immer auch eine spirituelle Dimension:

Sie ermöglicht es dem Einzelnen, sich verbunden zu erleben, mit dem, was ist.

Es ist ein ontisches Geschehen - die stetige Veränderung alles Wahrgenommenen

wird nicht nur registriert, sondern der Mensch selber ist (die) Veränderung.